Mittwoch, 5. November 2008

I Weltkrieg als Massenmord betrachtet


Besuchen wir einen Friedhof in Verdun, wo die Opfer des I Weltkrieges begraben sind.

Friedhof in Verdun,  Photo: Johanes-Paul Wucherer jr.


Kreuz von Valverde Lopez,   Photo: Johanes-Paul Wucherer jr.


Auf dem ersten Kreuz lesen wir überrascht den Namen Valverde Lopez, ein Name, der weder den Franzosen noch den Deutschen zuzuordnen ist, obwohl in der Schlacht am Verdun sollen die zwei Nationen sich feindlich gegenüber stehen, und sich gegenseitig gemordet haben.


Der erste Weltkrieg hat in die Geschichte den Begriff der Materialschlacht eingeführt, gemeint ist ein massiver Verbrauch der Kriegsgeräte als auch des sonstigen Kriegmaterials auf dem Schlachtfeld, so interpretieren die Historiker das am meistens.

Es entgeht vielen, dass das Material, das so gezielt in diesem Krieg vernichtet wurde, ist das Menschenmaterial. Weder die Schlacht am Verdun, die Schlacht an der Somme aber auch die anderen Schlachten lassen welche strategische Ziele ausser dem Abschlachten den Menschen erkennen. Diese fast industrielle Art des Abschlachtens wurde in den KZs nur verfeinert.

Die konsequente Vernichtung des "menschlichen Materials" in den Schlachten des I WK hatte zur Meuterei in der Schlacht um Chemin des Dames geführt, die französische Obrigkeit liess die meuternden Soldaten hinrichten. Nach 80 Jahre hat sich die französische Obrigkeit durchgerungen, ein Denkmal ihren Opfer zu stellen, nach 80 Jahre Stille: "Jahrzehntelang herrschte hier am 11. November offiziell immer nur Schweigen."

Das Verbrechen der Eliten beschreibt das Lied Chancon de Craonne



Refrain
Leb'wohl Leben, Leb' wohl Liebe,
Lebt wohl ihr Frauen
Es ist vorbei, es ist für immer
wegen dieses infamen Krieges
auf der Hochebene von Craonne
muß man seine Haut lassen,
weil wir alle verurteilt sind;
wir sind die Opfer





von Johannes-Paul Wucherer   und Benedikt Zinser , 4.11.2008 ;
aktualisiert von 
Johannes-Paul Wucherer am 13.09.2011.